Smith & Co. beleben Prellball neu

Prellball – was ist das überhaupt? Von der Ballsportart hören vermutlich insbesondere Jüngere zum ersten Mal. Auf einen Laien wirkt Prellball wie eine Mischung aus Volleyball, Faustball und Ball über die Schnur. Jedes Team besteht aus mindestens drei, üblicherweise aber vier Akteuren. Gespielt wird auf einem 8 x 16 Meter großen Feld, das in der Mitte durch eine einfache Leine in 40 Zentimetern Höhe in zwei Hälften geteilt ist.

Über diese Leine wird der Ball gespielt, der allerdings zunächst immer im eigenen Feld aufprellen muss. Der Aufschlag scheint zunächst ganz einfach: Man schlägt mit der Faust oder dem Unterarm auf den Ball, lässt ihn einmal im eigenen Feld auftitschen und spielt ihn dann über das Netz in das gegnerische Feld. Ähnlich wie beim Volleyball darf die Kugel auch innerhalb der eigenen Hälfte von Spieler zu Spieler gepasst werden, allerdings darf jeder nur einen Ballkontakt haben, bevor das runde Ding ins gegnerische Feld geprellt werden muss. Jeder Spieler darf den Ball also nur einmal prellen, wobei die Spielzeit zweimal zehn Minuten beträgt.

Bei den Spielzügen kann der über 300 Gramm schwere Lederball Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometer erreichen. Und mit Annehmen, Vorlegen, und Angreifen ist Prellball ein schnelles Spiel und längst nicht so simpel wie von vielen vorschnell vermutet. Aber wenn man den Bogen erst einmal raus hat, und sofern man fit ist, kann man Prellball, den der Volksmund auch als Maulwurfstennis bezeichnet, bis ins hohe Alter hinein ausüben. „Das Alter spielt eigentlich eher keine Rolle“, erklärt auch Spartenleiter Herbert Koller.

Der Dörverdener weiß, wovon er spricht. 1972 hat er die Abteilung übernommen und seitdem ohne Pause Prellball in Dörverden gespielt. Dass sich die Sparte in jüngster Zeit so gut entwickelt hat, stimmt Koller natürlich froh. „Die Neuzugänge haben die Sportart wieder ein Stück aus der Versenkung geholt. Es sieht ganz so aus, als könnte es in absehbarer Zeit auch wieder eine eigene Jugendmannschaft geben“, erzählt Koller. Dafür hätten Jenifer Hofmann und Marc Bergmann bereits konkrete Pläne, außerdem nähmen ihm Hofmann und Renese Rhodes zunehmend organisatorische Aufgaben ab.

Koller kommt noch auf die Glanzzeiten zu sprechen, als selbst Deutsche Meisterschaften oder international besetzte Wettbewerbe – beispielsweise gegen die argentinische Nationalmannschaft im Jahr 1990 – ausgetragen wurden und auf Bezirks-, Landes- sowie Bundesebene teils beachtliche Platzierungen erreicht wurden.

„Zu Hochzeiten, das waren die Jahre zwischen 1985 und 2000, haben fast 100 Mitglieder aktiv Prellball gespielt. Es gab Kinder-, Jugend-, Damen- und Herrenmannschaften. Dörverdener Prellballer haben in den zurückliegenden 50 Jahren unzählige Titel geholt“, erinnert sich Koller.

Jetzt werden weiter neue Spieler gesucht, um die Zukunft der Ballsportart im TSV Dörverden zu sichern. Interessierte können auch einfach montags von 19 bis 21 Uhr beim Training in der Wesersporthalle vorbeischauen.

Kontakt:
Tel.: 04234 559
E-Mail: prellball@tsvdoerverden.de

Neuzugang Stephen Smith. Foto: Niemann

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